»Rätselhafte psychologische Dinge haben über mich eine geradezu beunruhigende Macht«, erklärt der Erzähler von Stefan Zweigs Novelle >Der Amokläufer<. Und tatsächlich übt die Geschichte der extremen Besessenheit eines Mannes von einer Frau einen derart mitreißenden Sog aus, dass sie den Leser selbst bei dem Versuch, das Handeln des Protagonisten zu begreifen, in psychologische Abgründe zu stürzen scheint.
1922 erstmals veröffentlicht, wurde die von der Lehre Sigmund Freuds inspirierte Novelle nur wenig später für Zweigs Sammelband >Amok. Novellen einer Leidenschaft< titelgebend und erfuhr zudem mehrere Verfilmungen.
Über den Autor Stefan Zweig
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren und lebte ab 1919 in Salzburg, bevor er 1938 nach England, später in die USA und schließlich 1941 nach Brasilien emigrierte. Mit seinen Erzählungen und historischen Darstellungen erreichte er weltweit in Millionenpublikum. Zuletzt vollendete er seine Autobiographie 'Die Welt von Gestern' und die 'Schachnovelle'. Am 23. Februar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau »aus freiem Willen und mit klaren Sinnen« aus dem Leben.