Die weltweite Bedrohung durch religios motivierten Terrorismus und Gewalt scheint groer zu sein als je zuvor. Kann es sein, dass das radikale Antlitz des Islamismus nicht so sehr die Eigenheit einer bestimmten Religion ist, sondern auf eine Gemeinsamkeit aller monotheistischen Varianten verweist?Der gyptologe und Kulturtheoretiker Jan Assmann gehtdem mglichen Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und dem absoluten Wahrheitsanspruch der monotheistischen Religionen nach. Dabei geht es nicht um die Frage, ob der Monotheismus sich historisch mit Gewalt durchgesetzt hat, sondern erstens, warum er die Geschichte seiner Durchsetzung in den biblischen Texten in so brachialen Formen der Gewalt erinnert und dargestellt hat, und zweitens, unter welchen historischen Bedingungen diese Sprache der Gewalt in Taten umschlgt.
Über den Autor Jan Assmann
Jan Assmann (geb. 1938) war von 1976 bis 2003 Professor für Ägyptologie an der Universität Heidelberg. Seitdem ist er Professor für allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz.