Die Geschichte Orlandos, eines schönen Jünglings aus adligem Haus, der als Frau Karriere macht. Von Königin Elisabeth I. wird er zum Schatz- und Hofmeister ernannt. Sie verliebt sich gar in ihn, während es Orlando zu den einfachen Leuten hinzieht. Um einer Verehrerin zu entfliehen, lässt er sich als Botschafter nach Konstantinopel versetzen. Dort fällt Orlando nach einer von sozialen Unruhen geprägten Nacht in einen mehrtägigen Schlaf, aus dem er als Frau erwacht. Der Roman zählt zu den bedeutenden Texten der Frauenbewegung und ist zugleich ein Klassiker der englischen Moderne.
Über den Autor Virginia Woolf
VIRGINIA WOOLF (1882-1941) gilt als Englands größte Autorin der Moderne. Ihre Romane werden in einem Atemzug mit James Joyce und Marcel Proust genannt, zudem verfasste sie zahllose Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. Obwohl Tochter einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie - Thomas Hardy und Henry James gingen in ihrem Elternhaus ein und aus - hat sie nie eine Schule, geschweige denn eine Universität besucht. 1917 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch »Ein Zimmer für sich allein« erschien. Als Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie, litt sie zeitlebens unter wiederkehrenden schweren Depressionen. Am 28. März 1941 fand ihr Mann einen Brief auf dem Kaminsims, der mit den Zeilen begann: »Liebster, ich fühle deutlich, dass ich wieder verrückt werde ...« Virginia Woolfs Leiche wurde in einem nahegelegenen Fluss entdeckt.