Seit der spaten Romantik tritt in Prosatexten eine imaginareProblematik des Schreibens hervor. Vor allem aber an den literarischen Krisenphanomenen seit derJahrhundertwende um 1900 wird eine Spannung zwischen Erzahlen und Schreiben ersichtlich. Narrative Genres werden auf die medialen Inszenierungen ihrer Schreibweisen hin transparent. Bei Autoren der Nachkriegsmoderne ubernimmt die Schreibthematik die Funktion, an die literarischen Entwicklungen der Moderne anzuschlieen. In der Autobiographisierung des Schreibens seit den 70er Jahren zeichnet sich zudem ein Feld von autofiktionalen Inszenierungen ab. In der vorliegenden Studie werden Funktionen des Schreibens fur literarische Texte von der spaten Romantik bis zur Moderne in ihrer imaginaren Dimension untersucht, wobei sich ein Spannungsfeld zwischen Erzahlen, Schreiben und Inszenieren ergibt. An Textbeispielen von E.T.A. Hoffmann, Franz Kafka, Gunter Grass, Christa Wolf u.a. konnen die Ambivalenzen von Schreibinszenierungen in literaturtheoretischer und textanalytischer Hinsicht aufgezeigt werden.
Über den Autor Klaus Schenk
Klaus Schenk promovierte an der Universität Konstanz, habilitierte an der Technischen Universität Dresden und ist seit 2010 Professor in der Germanistik an der Technischen Universität Dortmund.Christina Rossi promovierte an der Universität Augsburg und ist seit 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Germanistik an der Technischen Universität Dortmund.