Liberale Ideen sind durch die Flurschaden, die der vermeintliche Neoliberalismus in der Gesellschaft hinterlassen hat, in Misskredit geraten. Dabei ist gerade die Soziale Arbeit im Kern ein liberales Projekt: Es geht darum, Menschen professionell darin zu unterstutzen, dass sie Probleme in ihrer Lebensfuhrung so selbstbestimmt wie moglich losen konnen. Das gelingt vor allem dann, wenn nicht nur die Theorien, Haltungen und Methoden der Sozialen Arbeiten liberalen Werten genugen. Auch die Finanzierung und die rechtlichen Grundlagen mussen auf dieses Ziel hin ausgerichtet sein. Heiko Kleve nimmt diese Aspekte mit in den Blick und macht daran die Soziale Arbeit als Teil des modernen Liberalismus sichtbar. Als Streitschrift wirken seine Ausfhrungen deshalb, weil sie die gngigen Abwehrreflexe gegen die so genannte konomisierung des Sozialen nicht bedienen - im Gegenteil: Der Wirtschaftsliberalismus wird hier als Anregung genutzt, um die Ziele der Sozialen Arbeit deutlich in den Blick zu rcken: Freiheitszuwachs, Verantwortungsbernahme und Selbsthilfefrderung. Das Buch macht in diesem Zusammenhang auch deutlich, warum systemische Prinzipien wie Selbstorganisation, Ressourcen-, Lsungs- und Zukunftsorientierung so ertragreich fr die Soziale Arbeit sind.
Über den Autor Heiko Kleve
Prof. Dr. Heiko Kleve ist Soziologe und Sozialpädagoge sowie systemischer Berater, Coach, Supervisor und Mediator. Er leitet den WIFU-Stiftungslehrstuhl für Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der Universität Witten/Herdecke, wo er zugleich Akademischer und Geschäftsführender Direktor des Instituts ist. Darüber hinaus berät und coacht er Unternehmerfamilien und Familienunternehmen zu familienstrategischen Fragen und Herausforderungen.