Kein anderer war in der deutschen Theaterlandschaft über Epochen und Systeme hinweg so präsent wie der Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens (1899-1963). Auch 50 Jahre nach seinem Tod polarisiert der Künstler nicht zuletzt wegen seiner kontrovers diskutierten Rolle im Dritten Reich. Gründgens' anhaltende Bedeutung zeigt sich auch in der großen Zahl der Romane, Theaterstücke und wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit ihm und seinem Leben beschäftigen. Was die Biographie des Gründgens-Experten Thomas Blubacher aus diesen Werken heraushebt, ist die Fülle an neuen biographischen Details, die der Theaterwissenschaftler in akribischer Recherche und durch zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen heraus gefunden hat. Seine lebendige Darstellung des "Mythos GG" ist somit das Porträt eines erstaunlich unsicheren, an sich selbst verzweifelnden, zutiefst einsamen Menschen. Blubacher zeigt, was häufig in Vergessenheit gerät: Gustaf Gründgens ist weit mehr als Mephisto, seine bekannteste Rolle.
Über den Autor Thomas Blubacher
Thomas BlubacherGeboren 1967 in Basel, war der promovierte Theaterwissenschaftler als freischaffender Regisseur für Bühnen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA tätig. Er publizierte rund dreissig Bücher vorwiegend zur Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, darunter international beachtete Biografien über die Geschwister Eleonora und Francesco von Mendelssohn, Gustaf Gründgens und Ruth Landshoff-Yorck sowie zuletzt den Band «Weimar unter Palmen - Pacific Palisades. Die Erfindung Hollywoods und das Erbe des Exils» (2022). Im Zytglogge Verlag sind von ihm «Letzte Ruhe am Rheinknie - Spaziergänge zu bemerkenswerten Toten auf Basels Friedhöfen» (2021), «Basels Weltvariété - Karl Küchlin und sein Theater» (2022), «Drehort Schweiz - Filming Locations von Aarau bis Zwieselberg» (2022) sowie «Fluchtpunkt Basel - Menschen aus Kunst und Kultur im Exil 1933-1945» (2023) erschienen. «Ausgespielt» ist sein Romandebüt.